
“Urvater” des Basketballsports in Weiz, “Duffi” Sagmeister, ist tot
Der steirische Basketball trauert um einen seiner Urväter: Franz “Duffi” Sagmeister, der 1957 die Basketballsektion des Atus Weiz ins Leben gerufen hatte und im steirischen Verband als Vizepräsident und langjähriger Rechnungsprüfer tätig war, starb am 20. August im 86. Lebensjahr nach kurzer Krankheit. Er war erfolgreicher Spieler und gab als Trainer Generationen von Talenten voller Enthusiasmus die Liebe zum Basketballsport weiter.
Sagmeister, ein gebürtiger Leobener, hatte als Jugendlicher zunächst mit dem Eishockeysport begonnen. Als er mit 15 Jahren nach Weiz zog und bei der Elin zu arbeiten begann, trat er dem dortigen Atus bei und war bis 1966 als Eishockeyspieler, zwischendurch auch als Trainer, tätig. Zwei Mal wurde er in dieser Zeit mit seinem Team steirischer Meister, und als die Mannschaft nach dem zweiten Titelgewinn sogar in die österreichische B-Liga aufstieg, zog sich Sagmeister vom Eishockey zurück.
Inzwischen hatte er seine Liebe zum Ballsport entdeckt. Vor allem der Basketball, der damals in der Steiermark noch in den Kinderschuhen steckte, hatte es ihm angetan. 1957 rief er mit einigen Freunden beim Atus Weiz eine Basketballsektion ins Leben und blieb in der Folge Sektionsleiter oder Sektionsleiter-Stellvertreter. Erst vor wenigen Jahren legte er diese Funktion zurück.
Unmittelbar nach der Gründung nahm er mit seinem Team an der steirischen Meisterschaft teil – nach Fürstenfeld, Hartberg und Leibnitz als erst vierter Nicht-Grazer Verein. In Ermangelung einer tauglichen Halle in der oststeirischen Bezirksstadt trugen die Weizer vorerst ihre Heimspiele in der Grazer Landesturnhalle aus. Erst 1965 wurde in Weiz – teilweise auf einem Freiplatz – Meisterschaft gespielt. Dennoch schaffte die Mannschaft rund um Sagmeister gleich im ersten Jahr den Aufstieg von der 1. Klasse in die Landesliga, wo sie sich in der Folge bis 1996 ununterbrochen behaupten konnte. Erfolgreiche Höhepunkte waren die Gewinne der steirischen Meistertitel 1971 und 1987. Als Spieler war Sagmeister bis 1976 dabei, danach trainerte er die Männermannschaft noch bis 1984. Unvergesslich blieb ihm seine Berufung in die steirische ASKÖ-Auswahl, mit der er zwei Wochen lang die damalige UdSSR bereiste.
Schon früh aber entdeckte er sein Herz für den Nachwuchs. Ende der 1950er Jahre begann er, seine Liebe zum Sport an eine Handvoll Jugendlicher in Weiz weiterzugeben. 1963 und 1964 wurde die von ihm betreute MU16-Mannschaft jeweils steirischer Meister. Auch Sohn Robert, der zwei Jahre nach der Eheschließung 1962 zur Welt kam, wurde beinahe selbstverständlich mit dem “Basketball-Virus” infiziert. Nach dem Ende seiner Trainerkarriere im Männerbereich steckte “Duffi”, wie ihn seine Freunde nannten, seine Energie weiter in die Nachwuchsarbeit. Noch in seinem achten Lebensjahrzehnt stand er auf dem Parkett und brachte den Kindern und Jugendlichen die Grundzüge des Basketball bei.
Von 1962 bis 1966 war Sagmeister darüber hinaus stellvertretender Obmann des Atus-Weiz-Gesamtvereins, stand ab 1965 einige Jahre im Kader der Fußballmannschaft in der Landesliga und übernahm 1970 die Leitung der Schigymnastik im ASKÖ-Schiverein Weiz.
Auch in den Vorstand des StBV wurde Sagmeister berufen: Von 21. Dezember 1961 bis 24. Juni 1963 bekleidete er die Funktion des Vizepräsidenten unter Präsident Rudolf Hirsch. Von 3. Juli 1978 bis 29. Juni 1989 war er in der Ära Zacharias als Rechnungsprüfer für den Verband tätig.
Im Juli erlitt Sagmeister einen Schlaganfall, zu dem sich Komplikationen gesellten. Der StBV trauert mit seiner Frau Rosa, mit der “Duffi” 60 Jahre lang verheiratet war, sowie mit den weiteren Angehörigen.
Das Titelfoto zeigt Sagmeister (Nr. 6) bei einem Freundschaftsspiel gegen den ATV im Sommer 1960 auf dem Freiplatz in Weiz.

Die erste Mannschaft des Atus Weiz mit Sagmeister (Mitte), umgeben von Groß, Klocker, Weber, Wonder, Marchl (stehend; von links), Hartmann, Brumen, Fritz und Bleykolm (hockend).

Zum 80. Geburtstag gratulierten 2015 ehemalige Mannschaftkollegen (von links: Temmel, Puchner, Fehringer und Kristandl).